VK Bund: Inhaltlich mangelhafte Referenzen fehlen nicht und können nicht nachgefordert werden

Beschluss vom 23.07.2024 - VK 1-64/24

18.12.2024: Im Rahmen der Nachforderungsregeln sei die zulässige nachträgliche Vorlage einer "fehlenden" Unterlage von dem Fall zu trennen, dass ein Bieter seinem Angebot zwar sämtliche geforderten Unterlagen physisch beigefügt hat, diese Unterlagen aber in materieller Hinsicht nicht die Anforderungen des öffentlichen Auftraggebers erfüllen würden. mehr...

VK Bund: Zur Zulässigkeit der Angabe von Referenzprodukten

Beschluss vom 07.08.2024, Az.: VK 2 – 63/24

16.12.2024: Im Falle der Festlegung eines Referenzprodukts (auch Leitprodukt oder Leitfabrikat) ist sicherzustellen, dass die wettbewerblichen Auswirkungen berücksichtigt werden, selbst wenn der Hinweis „oder gleichwertig“ erfolgt. Die vorgegebenen Anforderungen sind so zu gestalten, dass der Wettbewerb nicht auf ein einzelnes Produkt beschränkt wird, sofern am Markt gleichwertige Produkte verfügbar sind. mehr...

OLG Rostock: Wann darf auf eine Losvergabe verzichtet werden?

Beschluss vom 18.07.2024, 17 Verg 1/24

22.11.2024: Will der Auftraggeber von der Losaufteilung absehen, muss er sich zu einen im Detail mit dem grundsätzlichen Gebot der Fachlosvergabe auseinandersetzen, zu anderen mit den im konkreten Fall dagegensprechenden Gründen. Mit dieser Entscheidung wird erneut verdeutlicht, dass der Verzicht auf die losweise Vergabe an hohe Anforderungen geknüpft ist, um dem Gebot der Mittelstandförderung gerecht zu werden. mehr...

OLG Karlsruhe: Ein falscher Ausschluss und seine teuren Folgen

Beschluss vom 11.11.2011, 15 Verg 11 / 11

21.11.2024: Erklärungsirrtum oder unbeachtlicher Kalkulationsirrtum? Warum diese Unterscheidung auch im Vergaberecht wichtig ist, erläutert Rechtsanwalt Norbert Dippel anhand eines Urteils zum Schadensersatz wegen unzulässigen Ausschlusses eines Angebotes. mehr...

VK Bund: Anonymisierte Referenzen

Beschluss vom 01.06.2023 – VK1-37/23

28.10.2024: Die fehlende Angabe des Auftraggebers bei einer Referenz kann zum Ausschluss führen. Anonymisierte Beschreibungen des Beratungsumfangs lassen ohne Angabe des Auftraggebers keine Beurteilung zu. Sie sind zentrale Daten für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit. mehr...

VK Sachsen-Anhalt: Kein Rechtsschutz im Unterschwellenbereich bei Dienstleistungskonzessionen

Beschluss vom 16.09.2024, Az.: 3 VK LSA 25/24

29.10.2024: Mangels konkreter Anwendungsvorschrift in der UVgO, ist hinsichtlich der Vergabe von Dienstleistungskonzessionen kein Nachprüfungsverfahren eröffnet. mehr...

VK Bund: Gebot der losweisen Vergabe ist den die Gesamtvergabe begründenden Interessen gegenüberzustellen

Beschluss vom 26.02.2024 (Az.: VK 2-13/24)

25.09.2024: Die von § 97 Abs. 4 Satz 3 GWB geforderte „Erforderlichkeit“ bedeutet, dass diese Ausnahmevorschrift als Ausprägung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes zu verstehen ist. mehr...

VK Niedersachsen: Wer (ausreichend) schreibt, der bleibt: Dokumentationspflichten bei Jury-Bewertung

Beschluss vom 14.05.2024 - VgK-6/2024

19.08.2024: Der öffentliche Auftraggeber ist verpflichtet, das Vergabeverfahren von Anbeginn fortlaufend so zu dokumentieren, dass die einzelnen Stufen des Verfahrens, die einzelnen Maßnahmen sowie die Begründung der einzelnen Entscheidungen festgehalten werden. Gerade bei Jury-Entscheidungen sollten Vergabestellen im Vorfeld alle Jury-Mitglieder auf die Notwendigkeit einer inhaltlich nachvollziehbaren und ausführlichen Bewertungsbegründung hinweisen – und auf die Folgen, wenn diese fehlt. mehr...

VK Sachsen: Nachträglich eingereichte Nachweise sind für die Eignungsprüfung irrelevant

Beschluss vom 25.04.2023 (Az.: 1/SVK/010-23)

14.08.2024: Legt ein Bieter nach Angebotsabgabe unaufgefordert weitere Referenzen vor, so dürfen diese für die Eignungsprüfung nicht mehr berücksichtigt werden. Wenn ein Bieter seine Präqualifizierung erst nachträglich geltend macht, gilt dies auch für präqualifizierte Nachweise. mehr...

VK Bund: Ausschluss wegen vorheriger mangelhafter Vertragserfüllung gemäß § 124 Abs. 1 Nr. 7 GWB

Beschluss vom 29.02.2024 - VK 1-12/24

21.06.2024: Für einen Ausschluss wegen vorheriger mangelhafter Vertragserfüllung ist es nicht erforderlich, dass die aus der Vertragspflichtverletzung gezogene Rechtsfolge gerichtlich bestätigt wurde. mehr...

OLG Stuttgart: Kalkulationsfehler stellen keine fehlende Preisangabe oder zwingenden Ausschlussgrund dar

Urteil vom 16.05.2024 (Az.: 2 U 146/22)

19.06.2024: Für sich allein betrachtet und ohne Hinzutreten weiterer Umstände stellen Kalkulationsfehler weder eine „fehlende Preisangabe“ noch einen sonstigen zwingenden Ausschlussgrund dar. Bieter sind insoweit an ihre Angebote gebunden und können darauf festgelegt werden. mehr...

OLG Schleswig-Holstein: Handwerkskammer ist kein öffentlicher Auftraggeber

Beschl. vom 08.02.2024 (Az.: 54 Verg/23)

23.05.2024: Bei einer Handwerkskammer bzw. allgemein bei einer Körperschaft/Anstalt des öffentlichen Rechts ist im Zuge der Beauftragung Dritter im Vorfeld zu prüfen, ob die Eigenschaft als öffentlicher Auftraggeber gegeben ist. Eine solche kann sich aus § 99 Nr. 2 und Nr. 4 GWB ergeben. Diese Entscheidung muss stets zum Zeitpunkt der Ausschreibung erfolgen. Nachträgliche Änderungen der Finanzierungsmodalitäten finden keine Berücksichtigung. mehr...

VK Rheinland: Präqualifikation ist zu akzeptieren

Beschl. vom 02.04.2024 (Az.: VK02/24-L)

21.05.2024: Der öffentliche Auftraggeber muss den durch Teilnahme am Präqualifizierungssystem erbrachten Nachweis der Eignung akzeptieren. Er darf diesen nur in begründeten Fällen in Zweifel ziehen. Die Präqualifikation durch Eintrag in die Liste des Vereins für die Präqualifikation von Bauunternehmen e.V. ist als gleichwertig mit dem Eintrag in das „Amtliche Verzeichnis präqualifizierter Unternehmen für den Liefer- und Dienstleistungsbereich (AVPQ)“ anzusehen. Bei beiden Präqualifikationen handelt es sich um amtliche Präqualifikationssysteme i.S.v. § 122 Abs. 3 GWB. mehr...

VK Bund: Vergabestellen müssen geforderte Eignungsbedingungen prüfen und dokumentieren

Beschluss vom 02.02.2024, Az.: VK 2-98/23

19.04.2024: Verlangt der Auftraggeber bestimmte Anforderungen hinsichtlich der Vorlage vergleichbarer Referenzen, muss der Auftraggeber dies vertiefend nachprüfen, wenn sich die Anforderung nicht auf den ersten Blick erkennen lässt. mehr...

VK Thüringen: Offenkundige Schreibfehler dürfen korrigiert werden

Beschluss vom 10.05.2023, AZ.: 4002-812-2023-E-003-SM

18.04.2024: Offenkundige Rechen- oder Schreibfehler, die schon nach ihrem Erklärungsinhalt keine inhaltlichen Änderungen der Vergabeunterlagen darstellen, sind keine unzulässige Änderung der Vergabeunterlagen. Bei offenkundigen und marginalen Eintragungsfehlern kann der öffentliche Auftraggeber, soweit das möglich ist, die notwendigen Berichtigungen selbst vornehmen. mehr...

OLG Frankfurt a.M.: Anforderungen an eine Rüge, Vermengung von Eignungs- und Wertungskriterien

Beschluss vom 04.12.2023 - 11 Verg 5 / 23

26.03.2024: Rügen in „Blaue hinein“ sind nicht erfolgversprechend. Für die Erkennbarkeit eines vergaberechtlichen Verstoßes ist auf den durchschnittlichen Bieter und dessen laienhafte rechtliche Wertungsmöglichkeiten abzustellen. Sofern ein Bieter die Unauskömmlichkeit eines Wettbewerbsangebotes beanstanden möchte, muss er dazu so fundiert und plausibel vortragen. Der bloße Hinweis auf die eigene knappe Angebotskalkulation reicht insofern nicht aus. mehr...

VK Rheinland: Bei Präqualifikation kein Ausschluss ohne Aufklärung

Beschluss vom 29.11.2023 – VK 30/23

25.03.2024: Sämtliche Eignungskriterien sowie deren Nachweise müssen in der Auftragsbekanntmachung angeführt werden. Der öffentliche Auftraggeber darf die Eignung der Bieter ausschließlich anhand dieser Eignungskriterien prüfen. Er darf von präqualifizierten Unternehmen im Umfang ihrer Präqualifizierung keine Einzelnachweise fordern, sondern muss diese als Nachweis der Eignung akzeptieren und sich inhaltlich mit den Präqualifikationsunterlagen auseinandersetzen. mehr...

VK Bund: Als Nachunternehmer im selben Verfahren mehrfach beteiligt

Beschluss vom 10.11.2023, Az.: VK 1-63/23

22.02.2024: Es ist kein grundsätzlicher Ausschlussgrund mangels Eignung, wenn Unternehmen als Nachunternehmer an Angeboten mehrerer Bieter im selben Verfahren beteiligt sind. mehr...

VG Gießen: Rückforderung von Fördergeldern

Beschluss vom 11.12.2023, Az.: 4 K 1641/22

21.02.2024: Für die Erfüllung des Widerrufstatbestands kann ein objektiver Vergaberechtsverstoß, der vor der Bewilligung begangen wurde, genügen, wenn die Auflage zur Beachtung des Vergaberechts rückwirkend in Kraft treten sollte. mehr...

OLG Rostock: Unwirksamkeit des Ausschlusses eines Angebotes auch bei fehlendem Angebotsschreibe

Beschluss vom 01.02.2023, Au.: 17 Verg 3/22

22.01.2024: Die einseitige Vorgabe der Vergabestelle, bei Nichtverwendung eines in den Vergabeunterlagen enthaltenen Formblatts gelte ein Angebot „als nicht abgegeben“, steht der Einordnung als rechtsverbindliches Angebot nicht entgegen. mehr...

VK Baden-Württemberg: Übermittlung der Vorabinformation grundsätzlich nur an Bieter oder Bewerber

Beschluss vom 08.06.2022 - 1 VK 17/22

19.12.2023: Adressaten der Informationspflicht des § 134 Abs. 1 GWB sind grundsätzlich nur Bieter, deren Angebote nicht berücksichtigt werden sollen, und Bewerber i.S.d. Art. 2 Abs. 1 Nr. 12 Richtlinie 2014/24/EU. Die Vergabekammer hat jedoch offengelassen, ob § 134 GWB analog auch auf Interessenten Anwendung findet. Vergabestellen sollten daher anlassbezogen prüfen und berücksichtigen, ob ein besonderer Ausnahmefall vorliegt, der eine Vorinformationspflicht des Ag. gegenüber einem (lediglich) erkennbar am Auftrag interessierten Unternehmen begründet. mehr...

VK Lüneburg: Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots – Einfache Richtwertmethode zulässig

Beschluss vom 05.09.2023, Az.: VgK-20/2023

18.12.2023: Der Auftraggeber hat bei der Wahl der anzuwendenden Bewertungsmethode eine Auswahlmöglichkeit. Die einfache Richtwertmethode ist eine übliche und zulässige Bewertungsmethode. mehr...

OLG Celle: Zuschlagserteilung mit Änderungen ist neues Angebot

OLG Celle, Urteil vom 29.12.2022, Az. 13 U 3/22

24.11.2023: War ein dem Zuschlagsschreiben beigefügter Vertragsentwurf zuvor nicht Teil der Vergabeunterlagen und enthält dieser Abweichungen zum Angebot des Bieters, führt dies nicht zum Vertragsschluss. Vor dem Hintergrund des vergaberechtlichen Nachverhandlungsverbots können und dürfen öffentliche Auftraggeber Bietern mit dem Zuschlagsschreiben keine Änderungen zu ihrem Angebot aufgeben. mehr...

VK Bund: Preisprüfungen und Preisaufklärungen sind nachvollziehbar zu dokumentieren

VK Bund, Beschluss vom 06.06.2023 - VK 1-39/2023

23.11.2023: Bieter sind in der Kalkulation ihrer Preise grundsätzlich frei und dürfen Unterkostenangebote abgeben. Der öffentliche Auftraggeber muss bei Unterkostenangeboten jedoch sorgfältig prüfen, ob eine einwandfreie Ausführung und Haftung für Gewährleistungsansprüche gesichert ist. Seine Erwägungen sind umfassend und nachvollziehbar zu dokumentieren. mehr...

OLG Düsseldorf: Die Form der Angebote bestimmt der Auftraggeber

Beschluss vom 17.08.2022, Az.: Verg 54/21

29.08.2023: Der Auftraggeber bestimmt, in welchen Dateiformaten Angebote einzureichen sind. Hält der Bieter die Forderung von Unterlagen in mehr als einem Datei-Format (z. B. PDF und GAEB) für unverhältnismäßig, muss er dies rechtzeitig gegenüber dem AG rügen. mehr...

BayObLG: Wann sind die Eignungsanforderungen unangemessen?

BayObLG, Beschluss vom 06.09.2023, Az.: Verg 5/22

30.10.2023: Der Auftraggeber hat vor Verfahrensbeginn seine Anforderungen an die Eignung sorgfältig, verhältnismäßig und mit Bezug zum Leistungsgegenstand auszuwählen. Je stärker der Markt beschränkt wird, desto ausführlicher bzw. substantiierter müssen die Gründe dafür nachvollziehbar dokumentiert sein. mehr...

VK Bund: Auftragswertschätzung ‒ Funktionaler Zusammenhang mehrerer Gebäude

VK Bund vom 06.07.2023, VK 2 - 46 / 23

30.10.2023: Die Auftragswertschätzung sollte man nicht nach Schema-F vornehmen. Es ist nicht ratsam, nur einen vorteilhaften Einzelaspekt wie die technische Unabhängigkeit von Baukörpern als Nachweis der Trennbarkeit der Auftragswerte heranzuziehen. Das ist umso wichtiger, wenn der Auftraggeber, wie hier, zu Beginn des Projekts frühzeitig seinen Beschaffungsbedarf für vier Gebäude klar kommuniziert hatte. Alle Aspekte dafür und dagegen sind zu berücksichtigen. mehr...

VK Sachsen: Anforderungen an die Preisprüfung und Einhaltung des festgelegten Kommunikationsweges

Beschluss vom 14.04.2023, 1/SVK/003-23

26.09.2023: Ein öffentlicher Auftraggeber darf sich grundsätzlich auch ohne Überprüfung auf die Leistungsversprechen der Bieter verlassen. Überprüfungspflichten des Auftraggebers entstehen erst, wenn konkrete Anhaltspunkte vorliegen, die Zweifel an den Angaben des Bieters wecken könnten und sein Leistungsversprechen als nicht plausibel erscheinen lassen. mehr...

VK Mecklenburg-Vorpommern: Politische Neubewertung als Aufhebungsgrund

Beschluss vom 10.03.2022, Az.: 1 VK 8/21

28.09.2023: Mangels Kontrahierungszwang ist eine Aufhebung des Vergabeverfahrens grundsätzlich immer möglich. Ein Anspruch auf Fortsetzung eines Vergabeverfahrens kommt nur ausnahmsweise in Betracht. mehr...

partner Industrie- und Handelskammern in Bayern Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

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